DE
Zeitgenössische Prosa

Das siebte Treffen

norw. Det sjuende møte · 2000
Erstellt vonder Redaktion von Litseller.Unser Ziel ist es, prägnante, genaue und wertvolle Buchzusammenfassungen für persönliche Entwicklung und Bildung zu teilen.

Zusammenfassung

Im Roman «Das siebte Treffen» verwebt Herbjørg Wassmo die Schicksale zweier Menschen, deren Leben von früher Kindheit an von Einsamkeit und der Suche nach Liebe geprägt sind. Im Mittelpunkt stehen Vera und Arthur, deren Wege sich erstmals im Nachkriegsnorwegen kreuzen, als sie noch Kinder sind. Ihre Begegnung markiert den Beginn eines langen und schwierigen Weges, voller Trennungen, zufälliger Wiedersehen und unerfüllter Hoffnungen. Mit feiner psychologischer Tiefe enthüllt Wassmo die innere Welt der Figuren, ihre Ängste, Träume und das Streben nach gegenseitigem Verständnis. Über Jahre und Prüfungen hinweg, durch Schmerz des Verlustes und die Freude flüchtiger Begegnungen, stehen Vera und Arthur immer wieder an der Schwelle zueinander, als gäbe das Schicksal ihnen die Chance, das Verlorene zurückzugewinnen. Der Roman ist durchdrungen von der Atmosphäre nordischer Natur, leiser Melancholie und heller Hoffnung, und die Sprache der Autorin ist voller Poesie und eindringlicher Aufrichtigkeit.

Das siebte Treffen

Hauptideen

  • Das feine Gewebe menschlicher Erinnerung und ihr Einfluss auf das Schicksal der Figuren, wobei die Vergangenheit unaufhörlich in die Gegenwart eindringt und jede Geste, jeden Blick mit einem besonderen Licht der Erinnerung färbt
  • Die Erforschung verbotener Liebe, die über Jahre und Entfernungen hinweg wächst wie ein hartnäckiger Spross durch Stein, und ihre zerstörerische, aber reinigende Kraft
  • Die Suche nach persönlicher Identität inmitten gesellschaftlicher und kultureller Begrenzungen, wenn die innere Stimme mit den Stimmen der Tradition und den Erwartungen der anderen ringt
  • Das Motiv der Begegnung als Symbol schicksalhafter Entscheidung, bei der jede Begegnung zur Prüfung und jede Trennung zu einem neuen Anfang wird
  • Das Thema weiblicher Verletzlichkeit und Stärke, das sich im Widerstand der Heldin gegen äußere Umstände und innere Dämonen entfaltet
  • Das Eintauchen in die psychologische Tiefe der Figuren, wo Gefühle und Gedanken sich zu einem komplexen Muster verweben und die Zerbrechlichkeit und Größe der menschlichen Seele widerspiegeln

Historischer Kontext und Bedeutung

Der Roman «Das siebte Treffen» von Herbjørg Wassmo ist fest im Gewebe der modernen norwegischen Literatur verankert als ein Werk, das das weibliche Schicksal vor der Kulisse der rauen nordischen Natur und tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen feinfühlig erforscht. Mit seltenem Gespür für die Psychologie ihrer Figuren erschafft Wassmo ein vielschichtiges Bild des Lebens, in dem persönliche Dramen eng mit historischen Umbrüchen und kulturellen Traditionen Norwegens verwoben sind. Das Buch wurde zu einem wichtigen Meilenstein in der Auseinandersetzung mit weiblicher Identität, innerer Freiheit und Erinnerung und beeinflusste maßgeblich die Entwicklung feministischer Prosa in Skandinavien. Ihre poetische, detailreiche Sprache und die Aufmerksamkeit für Alltagsleben und Gefühle machten den Roman zum Gesprächsthema in literarischen Kreisen und inspirierten eine neue Generation von Autorinnen und Autoren, intime Themen mutig zu erforschen. «Das siebte Treffen» spiegelt nicht nur den Zeitgeist wider, sondern wurde auch zu einem Spiegel, in dem die moderne Gesellschaft ihre Ängste, Hoffnungen und Widersprüche erkennt.

Hauptfiguren und ihre Entwicklung

  • Im Mittelpunkt stehen Vera und Arthur, deren Schicksale sich im feinen Netz von Zeit und Erinnerung verweben. Vera ist eine Frau, deren Leben von innerer Verletzlichkeit und stiller Stärke geprägt ist; sie trägt die Last kindlicher Traumata und unerfüllter Gefühle, ihr Erwachsenwerden ist ein Weg durch Zweifel, Ängste und die Hoffnung auf Befreiung. Arthur ist ein Mann, dessen äußere Selbstsicherheit eine tiefe Unsicherheit und Sehnsucht nach verlorener Nähe verbirgt; seine innere Welt ist voller Widersprüche, und sein Erwachsenwerden ist mit der Suche nach verlorenem Sinn und dem Versuch, sich mit der Vergangenheit zu versöhnen, verbunden. Ihre Entwicklung ist ein langsames, beinahe schmerzhaftes Sich-Öffnen füreinander, das Überwinden von Fremdheit, die Suche nach Vergebung und Akzeptanz, wobei jeder Schritt auf den anderen zugleich ein Schritt zu sich selbst ist.

Stil und Technik

Herbjørg Wassmos Stil in «Das siebte Treffen» zeichnet sich durch feine Poesie und zurückhaltende Emotionalität aus, wobei jedes Wort mit besonderer Sorgfalt gewählt scheint. Die Sprache des Romans ist reich an Metaphern und Bildern, die die innere Welt der Figuren und die Atmosphäre der nordischen Natur vermitteln, die zu einem untrennbaren Teil der Erzählung wird. Die Autorin nutzt meisterhaft innere Monologe, die es dem Leser ermöglichen, in die geheimsten Gedanken der Figuren einzutauchen, und die fragmentarische Struktur, die durch den Wechsel von Zeitebenen und Perspektiven entsteht, schafft ein Gefühl von Mosaikhaftigkeit und Tiefe. Wassmo verwebt gekonnt Symbolik und Details in das Erzählgewebe, die die Themen Einsamkeit, Erinnerung und unerfüllte Liebe entfalten, und lakonische Dialoge sowie Pausen zwischen den Zeilen unterstreichen die Dramatik und Spannung menschlicher Beziehungen. So entsteht ein fein komponiertes Kunstwerk, in dem jeder Strich mit Bedeutung und Emotion gefüllt ist.

Interessante Fakten

  • Im Mittelpunkt stehen die Schicksale zweier Figuren, deren Leben sich über Jahre und Entfernungen hinweg verweben wie Fäden eines kunstvollen Gobelins, wobei jede Begegnung unauslöschliche Spuren hinterlässt.
  • Der Roman ist durchdrungen vom Motiv des Wartens und unerfüllter Träume, jede Kapitel klingt wie ein leises Flüstern der Hoffnung, das durch die Finger der Zeit entgleitet.
  • Die Autorin setzt die nordische Natur meisterhaft als lebendigen Akteur ein: raue Winde, kalte Gewässer und endlose Weiten spiegeln die innere Welt der Figuren wider.
  • Im Buch nimmt das Thema Erinnerung und Vergessen einen besonderen Platz ein, die Vergangenheit verfolgt unaufhörlich die Gegenwart, und Erinnerungen werden zum einzigen Zufluchtsort der Seele.
  • Die Sprache des Romans besticht durch Poesie und feine psychologische Tiefe, sodass der Leser nicht nur den Schmerz der Trennung, sondern auch die Zerbrechlichkeit flüchtigen Glücks spüren kann.

Buchrezension

«Das siebte Treffen» von Herbjørg Wassmo ist ein fein komponiertes Drama, in dem sich die Schicksale der Figuren wie Fäden in einem alten Gobelin verweben. Die Autorin entfaltet mit ihrer charakteristischen psychologischen Tiefe die Innenwelt ihrer Protagonisten und lässt den Leser ihre Zweifel, Leidenschaften und Schmerzen nachempfinden. Wassmo beherrscht die Sprache meisterhaft: Ihre Sätze klingen klar und musikalisch, die Bilder sind von nordischer Zurückhaltung und verborgener Leidenschaft geprägt. Kritiker betonen, dass der Roman durch seine Ehrlichkeit und emotionale Kraft beeindruckt, ebenso wie durch die Fähigkeit der Autorin, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Vergangenheit und Gegenwart zu einer Einheit verschmelzen. «Das siebte Treffen» ist nicht nur eine Geschichte über Liebe und Verlust, sondern auch eine Reflexion über Erinnerung, Zeit und die Unausweichlichkeit von Begegnungen, die das Leben für immer verändern. Das Buch hinterlässt ein Gefühl leiser Melancholie und heller Hoffnung und erinnert daran, wie zerbrechlich und schön die menschliche Seele ist.

Veröffentlichungsdatum: 4 Juni 2025
———
Das siebte Treffen
Originaltitelnorw. Det sjuende møte · 2000