Der Maler der fließenden Welt
Historischer Kontext und Bedeutung
Der Roman «Der Maler der fließenden Welt» von Kazuo Ishiguro, erschienen 1986, setzt sich mit persönlicher und nationaler Identität im Nachkriegsjapan auseinander. Die Handlung spielt 1948, als das Land sich von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erholt. Der Protagonist Masuji Ono, ein ehemaliger Künstler, reflektiert seine Rolle bei der Unterstützung militaristischer Propaganda in den Vorkriegsjahren. Das Buch zeigt, wie persönliche und berufliche Entscheidungen das Leben und den Ruf eines Menschen sowie seine Fähigkeit zur Reue beeinflussen. Ishiguro fängt meisterhaft die Atmosphäre der Unsicherheit und des Wandels ein, die für Japan jener Zeit typisch war. Der Roman wurde für seine tiefgründige Auseinandersetzung mit Erinnerung und Verantwortung sowie für seinen Beitrag zum Verständnis kultureller und historischer Veränderungen in Japan gewürdigt. Er war für den Booker Prize nominiert und festigte Ishiguros Ruf als einen der bedeutendsten Autoren der Gegenwart.
