Der Unmündige
Zusammenfassung
Die Komödie «Der Unmündige» von Denis Iwanowitsch Fonwisin erzählt vom Leben der adligen Familie Prostakow. Die Hauptfigur, Mitrofanuschka, ist ein fauler und ungebildeter junger Mann, den seine Mutter, Frau Prostakowa, vorteilhaft mit der reichen Waise Sofia verheiraten möchte. Doch Sofia liebt den Offizier Milon. Sofias Onkel, Starodum, kommt zu Besuch und beschließt, seine Nichte zu sich zu nehmen und sie mit Milon zu verheiraten. Am Ende des Stücks verlieren die Prostakows ihren Einfluss und Reichtum, während Sofia ihr Glück mit Milon findet. Das Werk verspottet die Ignoranz und Grausamkeit des Adels und betont die Bedeutung von Bildung und Moral.

Hauptideen
- Kritik an den Mängeln der adligen Bildung und Erziehung im Russland des 18. Jahrhunderts
- Verspottung der Laster des russischen Adels wie Ignoranz, Gier und Kleinlichkeit
- Darstellung der Diskrepanz zwischen formaler Bildung und den tatsächlichen Bedürfnissen und Interessen des Menschen
- Betonung der Wichtigkeit einer vernünftigen Erziehung, die auf Güte, Ehrlichkeit und Fleiß basiert
- Die Idee der Aufklärung und Bildung als Schlüsselelemente für die harmonische Entwicklung von Individuum und Gesellschaft
Historischer Kontext und Bedeutung
«Der Unmündige» ist eine Komödie, die 1782 von Denis Fonwisin geschrieben wurde und als herausragendes Werk der russischen Literatur des
1.Jahrhunderts sowie als Klassiker der russischen komödiantischen Dramatik gilt. Dieses Werk ist ein Schlüsselstück in der Entwicklung des Genres der sozialen Sittenkomödie und hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Formung der russischen Theaterkunst und Literatur insgesamt. «Der Unmündige» spiegelt die gesellschaftlichen Probleme und Laster jener Zeit wider, wie Ignoranz, Bürokratie und Korruption, und legt den Fokus auf die Wichtigkeit von Bildung und Erziehung der Jugend. Fonwisin kritisiert mit Hilfe von Satire und Humor die feudalen Leibeigenschaftsverhältnisse in Russland und präsentiert fortschrittliche Ideen seiner Zeit über die Notwendigkeit von Aufklärung und Humanismus. «Der Unmündige» fand nicht nur großen Anklang bei den Zeitgenossen des Autors, sondern bleibt bis heute aktuell, indem es die Universalität der darin behandelten Themen zeigt.
Hauptfiguren und ihre Entwicklung
- Mitrofanuschka - die Hauptfigur, ein fauler und ungebildeter junger Mann, Sohn einer reichen Gutsbesitzerin. Sein Charakter zeigt die Unwilligkeit zu lernen und die völlige Unterwerfung unter den Willen der Mutter.
- Pravdin - ein guter und ehrlicher Adliger, das Gegenteil von Mitrofanuschka in Charakter und Verhalten. Er tritt als moralisches Ideal auf und setzt sich das Ziel, die Laster der Gesellschaft zu korrigieren.
- Skotinin - Mitrofanuschkas Onkel, ein selbstgefälliger und grober Gutsbesitzer, der die Mängel des Adels jener Zeit symbolisiert. Seine Interessen beschränken sich auf Jagd und Vergnügungen.
- Sofia - eine junge, gebildete Frau, die von Pravdin erzogen wurde. Sie verkörpert das Ideal weiblicher Tugend und Vernunft und steht Mitrofanuschka als Vertreterin der aufgeklärten Gesellschaft gegenüber.
Stil und Technik
«Der Unmündige» von Denis Fonwisin ist im Genre der Komödie geschrieben, was den stark satirischen Charakter des Werkes bestimmt. Dieses Werk zeichnet sich durch Witz und Ironie aus, die auf die Verspottung der Laster der Gesellschaft des Autors abzielen. Fonwisin verwendet überwiegend eine einfache und zugängliche Sprache und legt den Schwerpunkt auf die Dialoge zwischen den Figuren, was seinen literarischen Stil direkt und lebendig macht. Die Besonderheit der Erzählstruktur besteht in der fortlaufenden Entwicklung der Handlung, bei der jede Aktion den Helden neue Hindernisse auf dem Weg zur Lösung des Konflikts stellt, was typisch für die klassische fünfaktige Komödie ist. Im Werk werden literarische Mittel wie Hyperbel und Antithese aktiv eingesetzt, die dem Autor helfen, die Karikaturhaftigkeit und Absurdität des Verhaltens und der Weltanschauung einzelner Figuren lebendiger auszudrücken, wodurch Fonwisin einen komischen Effekt und eine Verstärkung der Kritik an gesellschaftlichen Mängeln erreicht.
Zitate
- Ich will nicht lernen, ich will heiraten.
- Das sind die würdigen Früchte des bösen Charakters!
- Für mich, wohin man befiehlt.
- Lass mich in Ruhe, Mutter, wie du dich an mich gehängt hast!
- Ohne Wissenschaften leben die Menschen und lebten.
Interessante Fakten
- Das Stück ist eines der ersten Werke des russischen Klassizismus, das die Laster des Adels und der Leibeigenschaft verspottet.
- Die Hauptfigur, Mitrofanuschka, wurde zum sprichwörtlichen Bild eines ungebildeten und faulen jungen Mannes.
- Mitrofanuschkas Satz «Ich will nicht lernen, ich will heiraten» wurde zu einem geflügelten Wort in der russischen Sprache.
- Das Werk wurde 1782 geschrieben und erlangte sofort breite Bekanntheit und Popularität.
- Das Stück greift wichtige soziale Probleme seiner Zeit auf, wie Erziehung, Bildung und den moralischen Verfall des Adels.
- Figuren des Stücks wie Prostakowa und Skotinin wurden zu Symbolen für Grausamkeit und Ignoranz.
Buchrezension
Die Komödie «Der Unmündige» von Denis Iwanowitsch Fonwisin ist ein leuchtendes Beispiel für ein satirisches Werk, das auf die Kritik der Sitten und Laster des Adels des
1.Jahrhunderts abzielt. Kritiker bemerken, dass Fonwisin meisterhaft komische Elemente nutzt, um Ignoranz, Grausamkeit und Heuchelei bloßzustellen. Die Hauptfigur, Mitrofanuschka, wurde zum Symbol für Unbildung und Unmoral, während seine Mutter, Frau Prostakowa, Despotismus und Grobheit verkörpert. Das Werk thematisiert auch Fragen der Erziehung und Bildung und zeigt, wie falsche Erziehung zur Degeneration der Persönlichkeit führen kann. Kritiker schätzen Fonwisins Sprache und Stil hoch ein und heben seine Fähigkeit hervor, lebendige und einprägsame Bilder zu schaffen. «Der Unmündige» bleibt bis heute aktuell und weckt weiterhin Interesse und Diskussionen unter Lesern und Literaturforschern.
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