Noah Barleywater läuft weg
Buchrezension
«Noah Barleywater läuft weg» von John Boyne ist eine kunstvolle Parabel über das Erwachsenwerden, gewoben aus feinsten Fäden von Magie und Traurigkeit. Der Autor verwebt meisterhaft Motive klassischer Märchen in die Erzählung und erfüllt sie mit dem frischen Atem der Gegenwart. Die Geschichte des kleinen Noah, der vor der Realität in einen geheimnisvollen Wald und einen rätselhaften Laden flieht, wird zur Metapher für die Suche nach sich selbst und die Überwindung von Verlust. Kritiker loben die eindringliche Atmosphäre des Buches, in der kindliche Unschuld mit tiefer Philosophie verschmilzt. Boyne balanciert virtuos zwischen Licht und Schatten und lässt den Leser die ganze Bandbreite der Gefühle erleben – von leiser Traurigkeit bis zu stiller Hoffnung. Die Sprache des Romans ist elegant und bildhaft, und die Anspielungen auf «Pinocchio» verleihen der Erzählung besondere Vielschichtigkeit. Dieses Buch ist nicht nur ein Märchen, sondern eine feinsinnige Reflexion über die Zerbrechlichkeit des Lebens, die Kraft der Erinnerung und die Notwendigkeit der Vergebung – und damit berührend für Erwachsene wie für Kinder.
