Der Absolutist
Buchrezension
«Der Absolutist» von John Boyne ist ein Roman, in dem Kriegstragödie und die feine Psychologie menschlicher Beziehungen zu einem einzigen Gewebe verschmelzen, das von Schmerz, Mitgefühl und unaussprechlicher Sehnsucht durchdrungen ist. Boyne erschafft meisterhaft die Atmosphäre des nachkriegszeitlichen Englands, in der jede Figur unsichtbare Narben der Vergangenheit trägt. Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Tristan Sadler, der zu den Erinnerungen an seinen Kameraden an der Front zurückkehrt, und durch das Prisma seines inneren Kampfes werden die Themen Schuld, Verrat und die Unmöglichkeit der Vergebung entfaltet. Kritiker loben den eleganten, fast durchscheinenden Stil des Autors, der es den Lesenden ermöglicht, die Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit der menschlichen Seele zu spüren. Boyne scheut sich nicht, unbequeme Fragen nach Moral, Pflicht und dem Preis persönlicher Ehrlichkeit zu stellen, und seine Figuren leben an der Grenze zwischen Licht und Schatten. «Der Absolutist» ist nicht nur ein Antikriegsroman, sondern auch eine tiefgehende Reflexion über die Natur von Liebe, Einsamkeit und Erinnerung, die ein lang anhaltendes, bitteres Nachgefühl hinterlässt.
