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Klassische Literatur

Universalgeschichte der Niedertracht

sp. Historia universal de la infamia · 1935
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Stil und Technik

Der Stil von Borges in der «Universalgeschichte der Niedertracht» zeichnet sich durch filigrane Präzision und raffinierte Lakonie aus, bei der jedes Wort geschliffen ist wie ein Edelstein. Die Sprache seiner Prosa ist reich an Anspielungen, historischen Reminiszenzen und feiner Ironie, was der Erzählung eine besondere intellektuelle Tiefe verleiht. Der Autor setzt Metaphern und Paradoxa meisterhaft ein, schafft eine Atmosphäre des Rätselhaften und der Vieldeutigkeit, und seine Sätze klingen oft wie Aphorismen. Die Struktur des Buches ist mosaikartig: Die Erzählungen fügen sich zu einem eigenwilligen Panorama menschlicher Laster und Leidenschaften, wobei jede Episode eine eigenständige Miniatur bildet, die gemeinsam ein Gesamtbild ergibt, durchzogen vom Thema der Zweideutigkeit der menschlichen Natur. Borges spielt virtuos mit den Genres, verbindet Elemente von Chronik, Essay und Parabel, was ihm erlaubt, frei zwischen dokumentarischer Genauigkeit und künstlerischer Fiktion zu wechseln. Seine Erzählweise lebt von Kontrasten, Überraschungen und feinen psychologischen Nuancen, und die erzählerische Distanz sowie ironische Zurückhaltung verwandeln die Chronik der Verbrechen in eine philosophische Reflexion über das Wesen des Bösen und das menschliche Schicksal.

Universalgeschichte der Niedertracht
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Veröffentlichungsdatum: 21 Mai 2025
———Originaltitelsp. Historia universal de la infamia · 1935
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