Tod und Kompass
Buchrezension
«Tod und Kompass» von Jorge Luis Borges ist ein raffiniertes intellektuelles Spiel, in dem die Detektivhandlung nur eine fragile Kulisse für philosophische Überlegungen über die Natur der Wahrheit, die Labyrinthe des Geistes und die verhängnisvolle Unausweichlichkeit bildet. Borges verwebt Motive der Kabbala, die Symbolik von Spiegeln und unendlichen Wegen meisterhaft in das Gewebe der Erzählung und verwandelt die Verbrechensaufklärung in eine Allegorie der Sinnsuche im Chaos der Welt. Kritiker loben die filigrane Sprachkunst des Autors: Jedes Wort ist hier geschliffen, jedes Detail bedeutungsvoll, und die Atmosphäre von Geheimnis und intellektueller Herausforderung hält bis zur letzten Zeile an. «Tod und Kompass» ist ein Werk, in dem die Detektivintrige im metaphysischen Nebel aufgeht und die Lösung weniger eine Antwort als eine neue Wendung der ewigen Suche ist. Diese Erzählung ist ein wahres Meisterwerk von Borges, in dem Logik und Zufall, Ordnung und Chaos zu einem unauflösbaren Knoten verschmelzen und den Leser in bewunderndes Staunen versetzen.
