Gespräch in der Kathedrale
Zusammenfassung
Im Roman «Gespräch in der Kathedrale» entfaltet Mario Vargas Llosa mit filigraner Präzision und Dramatik ein mosaikartiges Bild des peruanischen Lebens in der Mitte des
1.Jahrhunderts und taucht die Lesenden in die Atmosphäre der politischen Diktatur unter General Odría. Im Mittelpunkt steht die zufällige Begegnung des Journalisten Santiago Salazar und des ehemaligen Chauffeurs seines Vaters, Ambrosio, in der heruntergekommenen Bar «Kathedrale». Ihr langes, eindringliches Gespräch wird zu einem Führer durch die Labyrinthe der Erinnerung, in denen die Schicksale der Figuren, ihre Verluste, Verrate und Hoffnungen lebendig werden. Durch Erinnerungsfragmente und Dialoge verwebt der Autor meisterhaft die Lebenswege verschiedener Gesellschaftsschichten und offenbart die Tragödie von Entfremdung, Korruption und verlorenen Illusionen. Der Roman erscheint als komplexe Polyphonie von Stimmen, in der das Persönliche untrennbar mit dem Gesellschaftlichen verbunden ist und die Sinnsuche eng mit der Geschichte des Landes verwoben bleibt.
