Hund, Schwein, Mensch
Stil und Technik
Samanta Schweblins Stil in «Hund, Schwein, Mensch» ist geprägt von Lakonie und Präzision, jedes Wort ist mit chirurgischer Genauigkeit gesetzt. Ihre Sprache ist zurückhaltend, aber voller innerer Spannung, als würde unter der glatten Oberfläche des Erzählens ein Sturm aus Gefühlen und Ängsten toben. Die Autorin nutzt meisterhaft eine fragmentarische Struktur: Die Handlung ist in einzelne Geschichten unterteilt, die durch ein gemeinsames Thema verbunden sind, was einen Mosaikeffekt erzeugt, bei dem jedes Detail besondere Bedeutung erhält. Schweblin setzt virtuos den Perspektivwechsel ein und ermöglicht es dem Leser, das Geschehen durch die Augen verschiedener Figuren zu erleben, was das Gefühl von Entfremdung und Verletzlichkeit verstärkt. Ihre Prosa ist von Andeutungen, Pausen und spannungsgeladenem Schweigen durchzogen, die oft mehr sagen als Worte. Kurze, abgehackte Sätze dominieren den Text und schaffen eine Atmosphäre von Unruhe und Unsicherheit, die die Unsicherheit der Grenzen zwischen Beobachter und Beobachtetem unterstreicht. Literarische Mittel wie Ironie, Anspielungen auf moderne Technologien und feine psychologische Details machen den Roman vielschichtig und tiefgründig, und die Struktur, die auf der Verflechtung von Schicksalen basiert, verleiht der Erzählung Dynamik und Schärfe.
