Gift
Zusammenfassung
Im Roman «Gift» von Samanta Schweblin durchdringt eine beklemmende Atmosphäre jede Seite: Amanda, ans Krankenbett gefesselt, versucht, die Kette rätselhafter Ereignisse zu rekonstruieren, die sie in diesen Zustand geführt haben. In ihrem Bewusstsein ertönt die Stimme des Jungen David, der beharrlich verlangt, dass sie sich an Details erinnert, die ihrem Verstand entgleiten. Ihr Dialog gleicht einem fiebrigen Traum, in dem Realität und Halluzination zu einem beängstigenden Mosaik verschmelzen. Durch Amandas Erinnerungen entfaltet sich eine Geschichte von mütterlicher Angst, ökologischer Katastrophe und einer schwer fassbaren Bedrohung, die über dem Leben eines Kindes schwebt. Schweblin erschafft meisterhaft eine Atmosphäre wachsender Gefahr, in der die Angst um die Nächsten alles verzehrend wird und die Grenzen zwischen Leben und Tod, Traum und Wirklichkeit verschwimmen, sodass der Leser in einem Geflecht aus düsteren Vorahnungen gefangen bleibt.
