Der Ekel
Zusammenfassung
«Der Ekel» ist ein Roman des französischen Schriftstellers und Philosophen Jean-Paul Sartre, der erstmals 1938 veröffentlicht wurde. Die Hauptfigur des Werkes ist Antoine Roquentin, ein Historiker, der seine Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch festhält. Roquentin lebt in der fiktiven französischen Stadt Bouville und erlebt einen intensiven «Ekel», einen besonderen physischen und metaphysischen Zustand, der durch die Erkenntnis der Absurdität und Sinnlosigkeit des Daseins ausgelöst wird. Der Roman ist durchdrungen von Ideen des Existentialismus, wobei der zentrale Gedanke darin besteht, dass die Existenz der Essenz vorausgeht und die Freiheit der Wahl sowie die Verantwortung dafür im Mittelpunkt des menschlichen Daseins stehen. Durch die Erlebnisse des Protagonisten erforscht Sartre Themen wie Einsamkeit, Entfremdung, Freiheit und die Schwere des Daseins, wobei er die Unumkehrbarkeit der Zeit und die Unvermeidlichkeit des Todes betont.

Hauptideen
- Die Auseinandersetzung mit und die Suche nach dem Sinn des Lebens durch die Erfahrung einer existenziellen Krise
- Der Gegensatz zwischen subjektiver Wahrnehmung der Welt und objektiver Realität
- Das Empfinden der Absurdität und Zufälligkeit des Daseins
- Innere Einsamkeit und Isolation des Individuums in der Gesellschaft
- Das Problem der Freiheit der Wahl und der Verantwortung für die eigenen Entscheidungen
- Die Ablehnung traditioneller Werte und die Suche nach einem individuellen Weg
- Reflexion über die Zeit und ihren Einfluss auf das menschliche Bewusstsein
Hauptfiguren und ihre Entwicklung
- Antoine Roquentin - der Protagonist und Erzähler des Romans. Er erlebt eine existenzielle Krise, die sich in einem Gefühl des Ekels manifestiert. Antoine erkennt allmählich die Absurdität des Daseins und kommt zu dem Schluss, dass der Mensch frei ist und seinem Leben selbst einen Sinn geben muss.
- Anny - Antoines ehemalige Geliebte. Sie repräsentiert für ihn die Vergangenheit und verpasste Gelegenheiten. Die Begegnung mit ihr unterstreicht seine Einsamkeit und Entfremdung.
- Der Autodidakt - ein Freund von Antoine, der von Ideen und Philosophie fasziniert ist. Er strebt nach Selbstbildung und versucht, durch Wissen einen Sinn im Leben zu finden. Doch Antoines Meinung nach sind seine Bemühungen vergeblich.
Stil und Technik
«Der Ekel» von Jean-Paul Sartre ist ein philosophischer Roman, der in Form eines Tagebuchs des Protagonisten Antoine Roquentin geschrieben ist. Das Werk zeichnet sich durch die Verwendung einer emotionalen und analytischen Sprache aus, um über Existentialismus und die Absurdität des Daseins nachzudenken. Sartre vermittelt meisterhaft das Gefühl des Ekels vor der Sinnlosigkeit des Seins durch die Introspektion des Protagonisten, wobei er den Fokus auf dessen innere Welt und Gedanken legt. Bildhafte, teils metaphorische Beschreibungen von Roquentins Erlebnissen verleihen dem Text Tiefe und Vielschichtigkeit. Der Stil des Romans ist geprägt von Gelehrsamkeit und philosophischer Dichte, jedes Ereignis, jedes Detail im Buch ist mit tiefem Sinn erfüllt und verweist auf Überlegungen zu Freiheit, Einsamkeit und der Essenz des menschlichen Daseins.
Zitate
- Der Mensch ist nur ein Projekt und das Leben eines jeden von uns stellt die Verwirklichung dieses Projekts dar.
- Ich dachte, ich sei im Zentrum der Welt, aber es stellte sich heraus, dass es kein Zentrum gibt.
- Die Menschen sollten sich einmal selbst sehen und verstehen: Das bin ich. Vielleicht würden sie dann lernen, ihre Natur zu hassen. Sie so sehr zu hassen, dass sie bereit wären, sie mit der Faust zu zerschlagen.
- Die Zeit war mein Mörder, mein Greis, ich wollte sie ergreifen, sie entglitt, floss zwischen meinen Fingern in unendlicher Bewegung.
Interessante Fakten
- Das Buch ist in Form eines Tagebuchs des Protagonisten Antoine Roquentin geschrieben, der eine existenzielle Krise durchlebt.
- Das Werk ist einer der Schlüsseltexte des Existentialismus und erforscht Themen wie die Absurdität des Seins und die Freiheit der Wahl.
- Der Protagonist erlebt das Gefühl des «Ekels» als Symbol für die Erkenntnis der Sinnlosigkeit des Daseins.
- Das Buch wurde in einer Zeit geschrieben, als Sartre unter dem Einfluss der Philosophie von Martin Heidegger stand.
- Im Werk wird häufig Musik erwähnt, insbesondere Jazz, was Sartres Interesse an diesem Genre widerspiegelt.
- Der Roman enthält zahlreiche philosophische Überlegungen und Anspielungen auf andere literarische und philosophische Werke.
Buchrezension
«Der Ekel» von Jean-Paul Sartre ist ein herausragendes Beispiel existentialistischer Literatur, in dem der Autor Themen wie Absurdität, Freiheit und Einsamkeit erforscht. Der Protagonist, Antoine Roquentin, erlebt eine tiefe existenzielle Krise, die sich in einem physischen Gefühl des Ekels äußert. Kritiker heben hervor, dass Sartre die inneren Erlebnisse des Protagonisten meisterhaft vermittelt, indem er detaillierte Beschreibungen und philosophische Überlegungen verwendet. Das Buch ruft beim Leser ein Gefühl der Unruhe hervor und regt zum Nachdenken über den Sinn des Daseins an. Einige Kritiker betrachten «Der Ekel» als Manifest des Existentialismus, das zeigt, wie der Mensch durch die Erkenntnis der Absurdität des Lebens Freiheit erlangen kann. Gleichzeitig weisen einige Rezensenten auf die Komplexität und Schwere des Textes hin, die es für unvorbereitete Leser schwierig machen können, ihn zu erfassen.
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