Die Geschichte der Belagerung von Lissabon
Buchrezension
«Die Geschichte der Belagerung von Lissabon» von José Saramago ist ein Werk, das die Grenzen zwischen Geschichte und Fiktion, Realität und Fantasie erforscht. Kritiker bemerken, dass Saramago meisterhaft mit dem Konzept der historischen Wahrheit spielt und den Leser dazu einlädt, darüber nachzudenken, wie Ereignisse der Vergangenheit interpretiert und neu gedacht werden können. Der Protagonist, der Korrektor Raimundo Silva, nimmt eine einzige Änderung im Text einer historischen Chronik vor, was zu einer Kette von Ereignissen führt, die nicht nur sein Leben, sondern auch die Wahrnehmung der Geschichte verändern. Saramago nutzt diesen erzählerischen Kniff, um Themen wie die Macht des Wortes und die Verantwortung für das Gesagte zu erforschen. Der Stil des Autors, reichhaltig und vielschichtig, erfordert vom Leser Aufmerksamkeit und Nachdenklichkeit, belohnt jedoch mit tiefen Überlegungen und philosophischen Schlussfolgerungen. Kritiker heben auch hervor, dass der Roman trotz seiner Komplexität voller Ironie und feinem Humor ist, was das Lesen spannend und fesselnd macht.
