Das Jahr des Todes von Ricardo Reis
Buchrezension
Der Roman «Das Jahr des Todes von Ricardo Reis» von José Saramago ist ein tiefgründiges und vielschichtiges Werk, das Themen wie Identität, Erinnerung und politische Instabilität untersucht. Die Handlung spielt 1936 in Lissabon, wohin der Protagonist Ricardo Reis nach einem langen Aufenthalt in Brasilien zurückkehrt. Kritiker heben hervor, dass Saramago meisterhaft Realität und Fiktion verwebt, indem er den Geist des Dichters Fernando Pessoa in die Erzählung einführt, was dem Werk philosophische Tiefe verleiht. Der Stil des Autors ist geprägt von langen, komplexen Sätzen und dem Fehlen traditioneller Interpunktion, was einen einzigartigen Rhythmus und eine besondere Atmosphäre schafft. Das Buch wird als Reflexion über die menschliche Natur und die politischen Ereignisse jener Zeit betrachtet, sowie als Hommage an die portugiesische Literatur. Kritiker loben Saramagos Fähigkeit, den historischen Kontext mit den persönlichen Erlebnissen der Charaktere zu verbinden und ein reiches und vielschichtiges Bild der Epoche zu schaffen.
