Wakolda
Historischer Kontext und Bedeutung
«Wakolda» von Lucía Puenzo ist ein Werk, in dem die tragischen Echos der Geschichte mit einer feinen psychologischen Dramatik verwoben werden. Die Handlung spielt im Argentinien der 1960er Jahre, wo vor der rauen und majestätischen Natur Patagoniens der düstere Schatten des Nationalsozialismus in Gestalt des geflohenen Arztes Josef Mengele lebendig wird. Puenzo verwebt reale historische Ereignisse meisterhaft in die Erzählung und zeigt, wie das Echo des Zweiten Weltkriegs selbst auf einem fernen Kontinent das Leben der Menschen weiterhin vergiftet. Das Buch ist nicht nur eine literarische Untersuchung des Bösen, sondern auch eine eindringliche Reflexion über die Zerbrechlichkeit der Kindheit, die Verletzlichkeit der menschlichen Seele und die Gefahr blinden Vertrauens. «Wakolda» hat einen bedeutenden Einfluss auf die zeitgenössische argentinische Literatur ausgeübt und Leser wie Kritiker dazu gebracht, sich erneut mit den schmerzhaften Seiten der Geschichte auseinanderzusetzen und die Rolle von Erinnerung und Verantwortung bei der Bildung der nationalen Identität zu überdenken. Dieser Roman wurde zu einem wichtigen kulturellen Ereignis, das daran erinnert, dass die Vergangenheit nicht vergeht und das Böse die gewöhnlichsten und verführerischsten Gestalten annehmen kann.
