Leben in Nordkorea: Alltag im Land der Dschutsche-Ideologie
Methodik und Schlussfolgerungen
In seinem Buch verbindet Andrej Lankow gekonnt persönliche Beobachtungen, Interviews mit Überläufern und seltene Berichte ausländischer Besucher Nordkoreas mit einer tiefgehenden Analyse offizieller Dokumente und Propagandamaterialien. Seine Forschungsmethodik basiert auf der sorgfältigen Gegenüberstellung verstreuter Realitätsfragmente, die dem Zugriff totaler Zensur entzogen wurden, sowie auf der genauen Untersuchung des Alltagslebens gewöhnlicher Nordkoreaner. Lankow begnügt sich nicht mit oberflächlichen Beschreibungen, sondern dringt in das Wesen des Alltags, der Bräuche und der Mentalität der Menschen im Land der Dschutsche-Ideologie ein und legt verborgene Überlebensmechanismen, innere Widersprüche und feine Nuancen sozialer Anpassung offen. Seine Schlussfolgerungen sind frei von Sensationslust: Mit Zurückhaltung und Respekt vor dem menschlichen Schicksal zeigt der Autor, dass sich hinter der Fassade ideologischer Monolithie eine komplexe, vielschichtige Welt verbirgt, in der Menschen trotz harter Einschränkungen Wege zum persönlichen Glück finden, Einfallsreichtum zeigen und ihre Würde bewahren. Lankows Buch ist nicht nur eine detaillierte Chronik des Lebens in einer abgeschotteten Gesellschaft, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über die Natur menschlicher Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit unter außergewöhnlichen Bedingungen.
