Colonel Jack
Stil und Technik
Der Roman «Colonel Jack» ist in Daniel Defoes charakteristischer, pseudodokumentarischer Erzählweise verfasst, in der die Stimme des Erzählers bekenntnishaft und vertrauensvoll klingt, als würde sich dem Leser eine echte Autobiografie offenbaren. Die Sprache des Werks ist reich an lebendigen Alltagsdetails, schlicht und ausdrucksstark, was der Erzählung besondere Authentizität und Lebendigkeit verleiht. Defoe nutzt meisterhaft den inneren Monolog, sodass der Leser in die Psychologie des Helden eintauchen und dessen Zweifel, Reue und Hoffnungen nachempfinden kann. Der Autor verwebt geschickt Dialoge in den Erzählfluss, die das Geschehen beleben und die Charaktere plastisch machen. Die Struktur des Romans ist als chronologische Abfolge von Jacks Lebensstationen angelegt, wobei jede Episode eine Stufe seiner moralischen Entwicklung darstellt. Ein zentrales Motiv ist der Weg und das Reisen, das die inneren Wandlungen des Helden symbolisiert. Defoe verwendet realistische Beschreibungen, achtet auf Details des Alltags, des sozialen Umfelds und der Sitten der Epoche, wodurch ein vielschichtiges Bild der englischen Gesellschaft zu Beginn des
1.Jahrhunderts entsteht. Die Erzählung ist von feiner Ironie und subtiler moralischer Reflexion durchzogen, was dem Roman Tiefe und Mehrdeutigkeit verleiht.
