Colonel Jack
Buchrezension
«Colonel Jack» von Daniel Defoe ist ein Roman, in dem das Schicksal des Helden wie ein Fluss zwischen Armut und Reichtum, Verbrechen und Reue, Sinnsuche und dem Verlangen nach Frieden mäandert. Defoe verwebt meisterhaft Motive der Persönlichkeitsentwicklung in die Erzählung und zeigt, wie Zufall und Entscheidungen die menschliche Seele formen. Kritiker betonen, dass der Roman von lebendigen Details der Epoche durchdrungen ist und die ausdrucksstarke, reiche Sprache des Autors es dem Leser ermöglicht, das pulsierende London des
1.Jahrhunderts, seine Dunkelheit und Versuchungen, zu spüren. Im Mittelpunkt steht nicht nur das Abenteuer, sondern auch eine tiefe moralische Prüfung: Jacks Weg vom Straßenjungen zum wohlhabenden Mann wird zur Allegorie für das menschliche Streben nach Erlösung. Defoe idealisiert seinen Helden nicht, sondern zeigt dessen Widersprüche, Schwächen und innere Kämpfe, was der Erzählung besondere Glaubwürdigkeit und psychologische Tiefe verleiht. Der Roman wird hoch geschätzt für seine feine soziale Beobachtung und das Können des Autors, die innere Welt eines Menschen am Scheideweg zwischen Gut und Böse zu offenbaren.
