Der fünfte im Spiel
Zusammenfassung
Der Roman «Der fünfte im Spiel» von Robertson Davies erzählt die Lebensgeschichte von Dunstan Ramsay, einem Geschichtslehrer und Biografen, der zahlreiche Ereignisse erlebt, beginnend mit seiner Kindheit in der kleinen kanadischen Stadt Deptford. Das zentrale Ereignis, das sein Leben prägt, geschieht, als er versehentlich eine schwangere Frau mit einem Schneeball trifft, was zur Geburt eines Jungen namens Paul Dempster führt. Im weiteren Verlauf wird Dunstan Zeuge und Teilnehmer vieler Ereignisse, die mit Paul, der ein berühmter Zauberkünstler namens Magnus Eisengrim wird, und Boy Staunton, seinem Schulfreund, der ein erfolgreicher Geschäftsmann und Politiker wird, verbunden sind. Der Roman erforscht Themen wie Schuld, Verantwortung, Religion und Magie sowie die Rolle, die jeder Mensch im Leben anderer spielt, oft im Schatten als «fünfter im Spiel».

Hauptideen
- Erforschung der Rolle des «fünften Spielers» im Leben: die Vorstellung, dass jeder Mensch eine einzigartige, aber nicht immer zentrale Rolle im Leben anderer spielt.
- Psychologische und spirituelle Entwicklung: der Weg des Protagonisten Dunstan Ramsay zur Selbsterkenntnis und zum Verständnis seiner Rolle in der Welt.
- Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart: wie Ereignisse der Kindheit und Jugend die Persönlichkeit und das Schicksal eines Menschen formen.
- Mythologie und Symbolik: der Einsatz von mythologischen und religiösen Symbolen zur Vertiefung des Verständnisses der menschlichen Natur und des Schicksals.
- Thema Schuld und Sühne: Erforschung des Schuldgefühls und der Versuche der Sühne durch Handlungen und Selbstaufopferung.
- Beziehungen und ihre Komplexität: komplexe und vielschichtige Beziehungen zwischen den Charakteren und ihr Einfluss aufeinander.
Historischer Kontext und Bedeutung
«Der fünfte im Spiel» von Robertson Davies ist das erste Buch der «Deptford-Trilogie» und gilt als wichtiges Werk der kanadischen Literatur. Das Buch untersucht Themen wie Identität, Schicksal und moralische Verantwortung durch das Leben des Protagonisten Dunstan Ramsay. Es behandelt Fragen der Psychologie und Mythologie, was es bedeutend für das Studium der menschlichen Natur und des inneren Lebens macht. Der Einfluss des Buches auf die Kultur zeigt sich in seiner tiefgründigen Analyse menschlicher Beziehungen und persönlicher Entwicklung sowie in seiner Fähigkeit, Realismus mit Elementen des magischen Realismus zu verbinden. «Der fünfte im Spiel» hat auch zur Anerkennung der kanadischen Literatur auf internationaler Ebene beigetragen.
Hauptfiguren und ihre Entwicklung
- Dunstan Ramsay - der Protagonist und Erzähler des Buches. Er durchläuft viele Prüfungen, beginnend in der Kindheit, als er versehentlich die Verletzung von Mrs. Dempster verursacht. Sein ganzes Leben lang versucht er, seine Rolle und seinen Platz in der Welt zu verstehen, indem er Themen wie Schuld, Religion und Magie erforscht. Seine Entwicklung umfasst eine tiefgreifende spirituelle und persönliche Transformation.
- Percy Boyd Staunton - Freund und Antagonist von Dunstan. Er wird zunächst als verwöhntes und egoistisches Kind dargestellt, das ein erfolgreicher Geschäftsmann wird. Seine Entwicklung zeigt, wie äußerer Erfolg innere Leere und moralischen Bankrott verbergen kann.
- Mary Dempster - die Frau des örtlichen Pfarrers, die nach dem Vorfall mit dem Schneeball geistig instabil wird. Sie spielt eine Schlüsselrolle im Leben von Dunstan, der sie für eine Heilige hält. Ihre Entwicklung ist mit dem Thema Heiligkeit und Opferbereitschaft verbunden.
- Paul Dempster - der Sohn von Mary Dempster, der als berühmter Zauberkünstler unter dem Namen Magnus Eisengrim bekannt wird. Sein Leben und seine Karriere sind mit dem Leben von Dunstan verflochten, und er erforscht ebenfalls Themen der Magie und Illusion.
- Liesl Cruz - eine Schulfreundin von Dunstan, die zu seiner Liebesinteresse wird. Ihre Entwicklung zeigt, wie persönliche Ambitionen und Wünsche Beziehungen und Schicksale beeinflussen können.
Stil und Technik
«Der fünfte im Spiel» von Robertson Davies ist in Form von Memoiren geschrieben, was der Erzählung einen persönlichen und intimen Charakter verleiht. Der Stil des Autors zeichnet sich durch Gelehrsamkeit und Tiefe aus, er verwendet eine reiche und vielfältige Sprache, die sowohl alltägliche Ausdrücke als auch literarische Anspielungen umfasst. Davies verwebt meisterhaft mythologische und religiöse Motive in den Text, was dem Werk eine symbolische Vielschichtigkeit verleiht. Literarische Techniken wie Rückblenden und Bewusstseinsstrom helfen, die innere Welt des Protagonisten Dunstan Ramsay zu enthüllen. Die Struktur der Erzählung ist nicht linear, mit häufigen Zeitsprüngen, was dem Autor ermöglicht, den Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart zu erforschen. Auch Nebenfiguren spielen eine wichtige Rolle, von denen jeder bestimmte Aspekte der menschlichen Natur und des Schicksals symbolisiert.
Interessante Fakten
- Das Buch ist der erste Teil der «Deptford-Trilogie».
- Der Titel «Der fünfte im Spiel» bezieht sich auf einen Theaterbegriff, der einen Charakter bezeichnet, der weder Held noch Bösewicht ist, aber eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Handlung spielt.
- Der Protagonist, Dunstan Ramsay, erzählt seine Geschichte in Form eines Briefes an den Direktor der Schule, an der er unterrichtete.
- Eines der zentralen Themen des Buches ist der Einfluss von Kindheitstraumata auf das Erwachsenenleben.
- Das Buch erforscht die Konzepte von Mythos und Realität sowie deren Wechselbeziehung.
- Ein zufälliger Vorfall mit einem Schneeball, der das Schicksal mehrerer Charaktere verändert, spielt eine wichtige Rolle in der Handlung.
- Robertson Davies verwendet Elemente des magischen Realismus, um die mystischen und psychologischen Aspekte der Geschichte zu betonen.
- Das Buch wurde von Kritikern für seinen tiefen Psychologismus und die komplexen Charaktere gelobt.
Buchrezension
«Der fünfte im Spiel» von Robertson Davies ist ein tiefgründiger und vielschichtiger Roman, der Themen wie Schuld, Sühne und Selbstidentifikation erforscht. Kritiker loben das Können des Autors bei der Schaffung komplexer und unvergesslicher Charaktere sowie seine Fähigkeit, mythologische und psychologische Elemente in die Erzählung zu verweben. Der Protagonist, Dunstan Ramsay, erscheint dem Leser als eine Person, deren Leben und Schicksal mit mystischen und historischen Ereignissen verflochten sind, was seine Geschichte faszinierend und vieldeutig macht. Davies nutzt geschickt Symbolik und Anspielungen, was es dem Leser ermöglicht, tiefer in die Handlung einzutauchen und bei jedem Lesen neue Bedeutungen zu entdecken. Kritiker heben auch die reiche Sprache und den Stil des Autors hervor, der das Lesen des Romans zu einem wahren Vergnügen macht. «Der fünfte im Spiel» gilt zu Recht als Klassiker der kanadischen Literatur und inspiriert und begeistert Leser auf der ganzen Welt.