Trommeln in der Nacht
Buchrezension
«Trommeln in der Nacht» von Bertolt Brecht ist ein Werk, in dem der beunruhigende Rhythmus des Nachkriegsdeutschlands in jedem Dialog, in jedem Blick der Figuren spürbar wird. Brecht verwebt meisterhaft Motive der Entfremdung und des inneren Kampfes in das Stück und stellt das persönliche Drama des heimgekehrten Krause der kalten, fast mechanischen Realität einer Gesellschaft gegenüber, die ihre Illusionen verloren hat. Kritiker betonen, dass der junge Brecht in diesem Stück bereits seine charakteristische Ironie und soziale Schärfe zeigt: Hinter der scheinbaren Einfachheit der Handlung verbirgt sich ein tiefer Konflikt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Die Sprache des Stücks ist lakonisch, aber voller Subtext, und die Figuren sind lebendig, widersprüchlich und von innerer Spannung erfüllt. «Trommeln in der Nacht» ist nicht nur eine Chronik der Zeit, sondern auch eine feinsinnige Reflexion über die menschliche Natur, über den Preis des Kompromisses und die Unausweichlichkeit des Wandels – und macht das Stück bis heute aktuell.
