Mann ist Mann
Buchrezension
Bertolt Brechts Stück «Mann ist Mann» ist eine geistreiche und beunruhigende Parabel über die Zerbrechlichkeit menschlicher Identität und die Formbarkeit der Persönlichkeit angesichts äußerer Umstände. Brecht legt meisterhaft die Mechanismen offen, wie ein gewöhnlicher Mensch zum gesichtslosen Teil einer Kriegsmaschinerie wird, und zeigt, wie leicht der Mensch sich selbst verliert, wenn er äußerem Druck nachgibt. Die Sprache des Stücks ist voller ironischer Dialoge, die Figuren sind grotesk und ausdrucksstark, was dem Werk eine besondere theatralische Schärfe verleiht. Kritiker betonen, dass Brecht mit Elementen des epischen Theaters den Zuschauer nicht nur zum Mitfühlen, sondern auch zum Nachdenken bringt, indem er ihn von den Emotionen distanziert und zur Analyse anregt. «Mann ist Mann» ist ein Werk, in dem die Tragikomödie der menschlichen Natur mit schonungsloser Ehrlichkeit enthüllt wird und Fragen nach Identität und Verantwortung zu jeder Zeit aktuell bleiben.
