Herr Puntila und sein Knecht Matti
Zusammenfassung
In dem Stück «Herr Puntila und sein Knecht Matti» enthüllt Bertolt Brecht mit feiner Ironie und scharfem Blick die widersprüchliche Natur des finnischen Gutsbesitzers Puntila, dessen Seele zwischen Anfällen von Gutmütigkeit und Ausbrüchen von Grausamkeit hin- und hergerissen ist. Sein treuer Knecht Matti, ein besonnener und nüchterner Mensch, wird zum Spiegel seines Herrn, indem er geduldig dessen Schwanken zwischen Trunkenheit und Nüchternheit, Großzügigkeit und Geiz, Freundlichkeit und Despotismus beobachtet. Vor der Kulisse der malerischen nordischen Natur entfaltet sich eine kluge und tiefgründige Parabel über Macht, menschliche Würde und die Illusion sozialer Rollen. Brecht verwebt meisterhaft Elemente des Volkswitzes, der Satire und philosophischer Reflexionen in die Handlung und schafft so ein lebendiges, vielschichtiges Gesellschaftsporträt, in dem jeder gezwungen ist, seine Rolle zu spielen, aber nicht jeder in der Lage ist, über sie hinauszugehen.
