Die Heilige Johanna der Schlachthöfe
Zusammenfassung
In dem Stück «Die Heilige Johanna der Schlachthöfe» versetzt Bertolt Brecht das biblische Bild der Jeanne d’Arc in die industrielle Realität Chicagos zu Beginn des
1.Jahrhunderts. Die junge und aufrichtige Johanna Dark, inspiriert von Idealen der Gerechtigkeit, schließt sich der Armee der Schwarzen Hüte an, um das Leid der Schlachthofarbeiter zu lindern, die in Armut und Verzweiflung leben. Sie stößt auf die Gefühlskälte der Kapitalisten, die Heuchelei religiöser Institutionen und die Grausamkeit ökonomischer Gesetze. Johanna versucht, Moral und Wirklichkeit zu versöhnen, doch ihre Aufrichtigkeit und ihr Glaube zerschellen an Zynismus und Gier der Welt. Das von Ironie und Tragik durchdrungene Stück entlarvt die Illusion guter Absichten in einer Gesellschaft, in der Geld und Macht herrschen und das Schicksal des Menschen zur Verhandlungsmasse im Spiel der Interessen wird.
