Der kaukasische Kreidekreis
Buchrezension
«Der kaukasische Kreidekreis» von Bertolt Brecht ist ein Stück, das Themen wie Gerechtigkeit, Macht und menschliche Natur durch die Linse einer Parabel untersucht. Die Handlung spielt im postrevolutionären Kaukasus, wo das Schicksal eines Kindes zum zentralen Element der Handlung wird. Brecht nutzt die Geschichte eines Streits zweier Frauen um ein Kind, um zu zeigen, wie soziale und politische Umstände moralische Entscheidungen beeinflussen. Kritiker betonen, dass das Stück Brechts Meisterschaft im epischen Theater demonstriert, bei dem der Zuschauer nicht nur das Geschehen beobachtet, sondern auch aktiv über die aufgeworfenen Fragen nachdenkt. Besonderes Augenmerk wird auf die Figur der Grusche gelegt, die die Idee wahrer mütterlicher Liebe und Selbstaufopferung verkörpert. Brecht kombiniert geschickt Elemente eines Volksmärchens und eines sozialen Dramas und schafft ein Werk, das auch heute noch relevant ist. Kritiker heben auch Brechts Verwendung der Verfremdungstechnik hervor, die es dem Zuschauer ermöglicht, eine kritische Distanz zu wahren und das Geschehen auf der Bühne zu analysieren.
