Zum Eremitage
Buchrezension
«Zum Eremitage» von Malcolm Bradbury ist ein raffiniertes literarisches Spiel, in dem Vergangenheit und Gegenwart zu einem kunstvollen Muster aus kulturellen Anspielungen und ironischen Beobachtungen verschmelzen. Der vom Diderots Reise nach Russland inspirierte Roman wird zu einem geistreichen Mosaik, in dem philosophische Überlegungen über das Schicksal der Aufklärung neben Satire auf die Gegenwart stehen. Bradbury balanciert meisterhaft zwischen historischer Rekonstruktion und postmodernem Experiment und lässt die Lesenden die fließenden Grenzen zwischen Realität und Fiktion spüren. Kritiker loben die feine Stilisierung, die Sprachfülle und die intellektuelle Dichte des Buches, in dem jede Figur wie ein Spiegelbild ihrer Epoche erscheint und jeder Dialog eine Einladung ist, über die Natur von Wahrheit und Illusion nachzudenken. Es ist ein Werk, in dem Humor und Melancholie, Skepsis und Bewunderung zu einer einzigen Sinfonie verschmelzen und das Gefühl hinterlassen, Teil eines großen Gesprächs über die menschliche Kultur zu sein.
