Auch bekannt als Sheila die Große
Zusammenfassung
In dem Buch «Auch bekannt als Sheila die Große» lädt Judy Blume die Leserinnen und Leser in die Welt von Sheila Tubman ein – eines Mädchens, das auf den ersten Blick selbstbewusst und furchtlos wirkt, in ihrem Inneren jedoch viele Ängste verbirgt. Der Sommer, den Sheila in der Kleinstadt Tarrington verbringt, wird für sie zur echten Bewährungsprobe: Sie muss sich ihrer Angst vor Hunden, Wasser und sogar vor der Dunkelheit stellen. Im Strudel neuer Bekanntschaften, Lagerabenteuer und unerwarteter Entdeckungen lernt Sheila, sich selbst anzunehmen und entdeckt dabei die Kraft, Schwierigkeiten zu überwinden. Mit Humor und Herzenswärme zeichnet die Autorin das Porträt einer Heldin, deren Verletzlichkeit und Mut sie jeder Leserin und jedem Leser nahebringen. Die Geschichte wird so zu einer lebendigen und berührenden Ode an das Erwachsenwerden und die Suche nach der eigenen Stimme.

Hauptideen
- Die Überwindung von Ängsten und Unsicherheiten steht im Mittelpunkt von Sheilas innerer Welt, deren Sorgen und Zweifel mit besonderer Feinfühligkeit und Wärme dargestellt werden.
- Der Weg zur Selbstakzeptanz und zum Erwachsenwerden führt über Prüfungen und Fehler, wodurch die Heldin echte Stärke gewinnt und lernt, vor allem sich selbst gegenüber ehrlich zu sein.
- Freundschaft erscheint als feines, facettenreiches Geflecht, in dem Aufrichtigkeit, Unterstützung und gegenseitiges Verständnis die Grundlage echter Nähe bilden.
- Die Bedeutung eines offenen Dialogs mit anderen und mit sich selbst hilft den Figuren, zuzuhören, einander zu verstehen und sich so anzunehmen, wie sie sind.
- Familiäre Beziehungen und ihr Einfluss auf die Charakterbildung des Kindes werden mit besonderer Liebe zum Detail gezeigt – durch die alltäglichen Freuden und Schwierigkeiten.
- Humor und Selbstironie werden zum rettenden Mittel, um peinliche Situationen und schwierige Momente des Erwachsenwerdens zu meistern und erlauben einen neuen Blick auf sich selbst und die Welt.
Stil und Technik
Judy Blume versteht es meisterhaft, die Erzählung aus der Ich-Perspektive zu gestalten und ermöglicht so einen tiefen Einblick in Sheilas Innenleben. Die Sprache des Buches ist lebendig und von umgangssprachlichen Nuancen durchzogen, was der Geschichte Authentizität und Unmittelbarkeit verleiht. Die Autorin setzt gekonnt Humor, Selbstironie und feine Alltagsbeobachtungen ein und schafft so eine Atmosphäre des vertrauensvollen Dialogs zwischen Heldin und Leserin. Die Struktur des Werks basiert auf dem Wechsel verschiedener Episoden, von denen jede neue Facetten von Sheilas Charakter, ihren Ängsten, Träumen und Sehnsüchten offenbart. Blume verwebt innere Monologe, Dialoge und lebendige Beschreibungen zu einem dichten Erzählteppich, der die Sommerstimmung und kindliche Freundschaft spürbar macht. Literarische Mittel wie Wiederholung, Übertreibung und Ironie verstärken die emotionale Wirkung und unterstreichen die Individualität der Hauptfigur. Das gesamte Werk ist von Leichtigkeit und Wärme durchdrungen, und die dynamische Komposition hält das Interesse der Leserin von der ersten bis zur letzten Seite wach.
Interessante Fakten
- Im Mittelpunkt der Erzählung steht Sheila Tubman, ein Mädchen, dessen Selbstbewusstsein nur eine Maske ist, hinter der sich viele Ängste verbergen – von Hunden über Wasser bis hin zum einfachen Wort «Nein».
- Die Sommerferien in Tarrington werden für Sheila zur echten Herausforderung: Hier muss sie schwimmen lernen, neue Freundschaften schließen und sich zum ersten Mal der Notwendigkeit stellen, ehrlich zu sich selbst zu sein.
- Das Buch zeigt mit besonderer Wärme und Humor kindliche Sorgen und kleine Siege, und jede Figur ist mit einem lebendigen, wiedererkennbaren Charakter ausgestattet.
- Durch die kindlichen Erlebnisse entfaltet die Autorin meisterhaft das Thema Selbstakzeptanz und Überwindung von Ängsten und lässt die Leserin erkennen, wie selbst die unsichersten Schritte zum inneren Wachstum führen.
- Eine wichtige Rolle spielt der Club «Geheime Gesellschaft», den Sheila und ihre Freundinnen gründen. Dort offenbart jedes Mädchen ihre Geheimnisse und lernt, andere zu unterstützen – trotz aller Unterschiede.
- Lebendige Beschreibungen von Sommerabenteuern, Familientraditionen und Freundschaftsstreitigkeiten schaffen die Atmosphäre einer echten Kindheit, voller Entdeckungen und Hoffnung.
Buchrezension
«Auch bekannt als Sheila die Große» von Judy Blume ist eine feinfühlige und eindringliche Coming-of-Age-Geschichte, in der die Autorin mit großer Sensibilität die Innenwelt eines Mädchens offenbart, das gezwungen ist, seine Ängste hinter einer Maske des Selbstbewusstseins zu verbergen. Durch Sheilas sommerliche Abenteuer, die voller komischer Situationen und berührender Entdeckungen stecken, zeigt Blume meisterhaft, wie schwer es ist, ehrlich zu sich selbst und anderen zu sein. Kritikerinnen und Kritiker loben die Lebendigkeit der Sprache, die Aufrichtigkeit der Erzählung und das tiefe Verständnis für kindliche Psychologie: Die Heldin erscheint nicht idealisiert, sondern echt – mit all ihren Zweifeln, Schwächen und Hoffnungen. Das Buch ist voller Licht, Humor und Wärme, und seine Atmosphäre lädt dazu ein, über Ängste, Freundschaft und Selbstakzeptanz ins Gespräch zu kommen. Blume gelingt es, ein Werk zu schaffen, in dem jede Leserin und jeder Leser, unabhängig vom Alter, Resonanz und Unterstützung findet, und Sheila selbst wird zum Symbol für den Mut, man selbst zu sein.
Hauptfiguren und ihre Entwicklung
- Sheila Tubman ist die Hauptfigur, ein Mädchen mit lebhafter Fantasie und unermüdlichem Verlangen nach Anerkennung, das hinter einer selbstbewussten Fassade viele Ängste verbirgt. Ihre innere Welt ist voller Widersprüche: Sie träumt davon, großartig zu sein, stößt jedoch auf eigene Schwächen und Unsicherheiten. Die Sommerabenteuer werden für Sheila zur Bewährungsprobe, in der sie lernt, sich selbst anzunehmen, ihre Ängste zu überwinden und neue Seiten an sich zu entdecken, wodurch sie echte Stärke und Selbstständigkeit gewinnt.
- Libby Tubman ist Sheilas ältere Schwester, Inbegriff jugendlicher Unabhängigkeit und feiner Ironie. Ihr Verhältnis zur Schwester schwankt zwischen Fürsorge und Herablassung, doch gerade durch ihr Miteinander reifen beide: Libby lernt, in Sheila nicht nur die kleine Schwester, sondern eine eigenständige Persönlichkeit zu sehen.
- Jane, Sheilas neue Freundin, ist ruhig und überlegt und wird zu einer Art Spiegel für die Hauptfigur. Jane hilft Sheila, sich selbst aus einer anderen Perspektive zu betrachten, unterstützt sie in schwierigen Momenten und ermutigt sie, ihre Ängste zu überwinden, was Sheilas inneres Wachstum fördert.
- Meryl ist eine weitere Freundin, fröhlich und unbefangen, die das Leben so nimmt, wie es ist. Ihre Freundschaft hilft Sheila, sich als Teil der Gruppe zu fühlen, sich an einfachen Dingen zu erfreuen und sich für neue Eindrücke zu öffnen.