Herzog
Buchrezension
Der Roman «Herzog» von Saul Bellow ist eine tiefgründige und vielschichtige Erforschung der menschlichen Seele, eingebettet in den Kontext der amerikanischen Kultur der Mitte des
1.Jahrhunderts. Der Protagonist, Moses Herzog, ein Professor, der eine persönliche Krise durchlebt, wird zum Symbol der intellektuellen Suche und existenziellen Angst. Bellow stellt meisterhaft die innere Welt Herzogs dar, die voller Zweifel und philosophischer Überlegungen ist, durch Bewusstseinsstrom und Briefe, die der Held schreibt, aber nie abschickt. Diese Briefe werden zu einem Dialog mit der Welt und sich selbst, der seine inneren Widersprüche und sein Streben nach Verständnis offenbart. Kritiker bemerken, dass es Bellow gelingt, ein Porträt eines Menschen zu schaffen, der trotz seiner Misserfolge und Enttäuschungen weiterhin nach Sinn und Harmonie sucht. Die Sprache des Romans ist reich und ausdrucksstark, voller Ironie und feinem Humor, was das Lesen sowohl spannend als auch tiefgründig macht. «Herzog» ist nicht nur die Geschichte eines Einzelnen, sondern auch eine Metapher für das menschliche Dasein, seinen Kampf und seine Hoffnung.
