Lieber Brutus
Buchrezension
James Matthew Barries Stück «Lieber Brutus» ist eine feinsinnige Allegorie über die menschliche Natur, die ewige Versuchung eines Neuanfangs und die Unausweichlichkeit persönlicher Verantwortung. Barrie verwebt meisterhaft Motive von Magie und Illusion in das Geflecht der Erzählung und schafft eine Atmosphäre, in der die Grenze zwischen Wirklichkeit und Traum verschwimmt. Kritiker heben das raffinierte Spiel mit dem Thema der zweiten Chance hervor: Die Figuren, die in einen mystischen Wald geraten, erhalten die Möglichkeit, zu sehen, wie ihr Schicksal verlaufen wäre, hätten sie andere Entscheidungen getroffen. Doch Barrie gibt keine einfachen Antworten – seine Figuren stehen vor der Erkenntnis, dass äußere Veränderungen ihr innerstes Wesen nicht wandeln können. Die Sprache des Stücks ist elegant, von sanfter Ironie und philosophischer Melancholie durchdrungen, und die Charaktere sind mit feinem psychologischen Gespür gezeichnet. «Lieber Brutus» ist ein Werk, in dem der Traum von einem neuen Leben auf die Wahrheit über das eigene Ich trifft und Magie zum Spiegel wird, der die tiefsten Ängste und Hoffnungen des Menschen reflektiert. Barrie beweist erneut, dass seine Feder die verborgensten Winkel der Seele zu erreichen vermag und den Leser über den Preis der Wahl und die Unvermeidlichkeit der eigenen Natur nachdenken lässt.
