Poetik
Konzepte und Strategien
In der «Poetik» legt Aristoteles die grundlegenden Konzepte und Strategien der Dramaturgie und Poesie dar. Er analysiert die Struktur der Tragödie und hebt sechs ihrer Bestandteile hervor: Mythos (Handlung), Ethos (Charaktere), Lexis (Sprache), Dianoia (Gedanke), Melopoiia (Musik) und Opsis (Schauwert). Aristoteles behauptet, dass der Mythos das wichtigste Element der Tragödie ist, da er ihre Ganzheit und Abfolge bestimmt. Er führt auch das Konzept der Katharsis ein – die Reinigung der Emotionen des Zuschauers durch das Erleben von Furcht und Mitgefühl. Aristoteles betrachtet die Tragödie als Nachahmung einer Handlung, die abgeschlossen und von bestimmtem Umfang sein muss. Er betont die Wichtigkeit der Einheit von Zeit, Ort und Handlung und hebt hervor, dass die Ereignisse logisch und glaubwürdig ablaufen müssen. Aristoteles analysiert auch Komödie, Epos und andere Formen der Poesie, vergleicht sie mit der Tragödie und hebt ihre einzigartigen Merkmale hervor. Er betrachtet die Rolle des Dichters als Schöpfer, der bestimmten Regeln folgen muss, um ein Werk zu schaffen, das eine emotionale Reaktion beim Publikum hervorruft.
