Der Sammler
Zusammenfassung
«Der Sammler» – ein Roman des englischen Schriftstellers John Fowles, veröffentlicht im Jahr 1963. Die Geschichte handelt von Frederick Clegg, einem bescheidenen Angestellten und Schmetterlingssammler, der von der gewöhnlichen Studentin Miranda Grey besessen ist. Seine Besessenheit erreicht ihren Höhepunkt, als er eine große Summe Geld in der Lotterie gewinnt und beschließt, diese Mittel zu nutzen, um Miranda zu entführen und sie im Keller seines abgelegenen Hauses festzuhalten, in der Hoffnung, dass sie ihn schließlich lieben wird. Der Roman ist ein psychologischer Thriller, in dem die Perspektiven von Frederick und Miranda abwechseln und ihre inneren Welten und Motive offenbaren. Die düstere, spannungsgeladene Atmosphäre des Buches erforscht Themen wie Besessenheit, Freiheit, Macht und die Perversion der Liebe.

Hauptideen
- Reflexion über das Thema Kontrolle und Macht über eine andere Person
- Erforschung der Psychologie des Entführers und seines Opfers
- Problematik sozialer und klassenspezifischer Ungleichheit
- Einfluss von Isolation auf das menschliche Bewusstsein
- Konflikt zwischen den Werten des Materialismus und der spirituellen Entwicklung
- Überlegungen zur Natur der Kunst und ihrer Wahrnehmung
- Thema der Einsamkeit und der Unfähigkeit zur Empathie
- Darstellung der Subjektivität menschlicher Wahrnehmung und Selbsttäuschung
Historischer Kontext und Bedeutung
«Der Sammler» ist der Debütroman des englischen Schriftstellers John Fowles, erstmals veröffentlicht im Jahr 1963. Dieses Werk hatte einen bemerkenswerten Einfluss auf die Entwicklung des psychologischen Thrillers und die Untersuchung von antisozialen Persönlichkeiten in der Literatur. Der Roman erzählt die Geschichte von Frederick Clegg, einem Angestellten und Schmetterlingssammler, der die junge Kunststudentin Miranda Grey entführt. Durch die zweidimensionale Erzählperspektive – die Ansichten von Frederick und Mirandas Tagebucheinträge – erforscht Fowles Themen wie Besessenheit, Isolation, Macht und Verständnis. «Der Sammler» wurde zu einem Kultklassiker, löste umfangreiche Diskussionen über die Beziehung zwischen Gewalt und Kultur aus und beeinflusste die Entstehung eines Subgenres von Horror und Thrillern, in denen die Entführung eines Menschen ein zentrales Element ist. Das Buch wurde 1965 verfilmt, was seinen Status in der Populärkultur weiter festigte.
Hauptfiguren und ihre Entwicklung
- Frederick Clegg – ein bescheidener Angestellter und Schmetterlingssammler, der von seiner Nachbarin Miranda Grey besessen ist. Seine Besessenheit führt zu dem Entschluss, Miranda zu entführen, damit sie ihm gehört, wie ein Exponat seiner Sammlung. Im Verlauf der Handlung wird sein psychischer Zustand immer instabiler.
- Miranda Grey – eine junge Kunststudentin, deren Freiheit von Frederick Clegg gestört wurde. Trotz ihrer Gefangenschaft versucht sie, die Motive ihres Entführers zu verstehen und tritt mit ihm in psychologische Duelle. Ihre Ansichten über das Leben, die Kunst und die Liebe stehen im Kontrast zu Cleggs Welt. Im Verlauf der Geschichte zeigt sie ihre innere Stärke, Intelligenz und Einfallsreichtum, um aus der Gefangenschaft zu entkommen.
Stil und Technik
Im Roman «Der Sammler» von John Fowles wird eine für seine Zeit ungewöhnliche Erzählstruktur verwendet, die in zwei Teile unterteilt ist, von denen jeder aus der Ich-Perspektive verschiedener Charaktere erzählt wird. Der erste Teil wird aus der Sicht von Frederick Clegg erzählt, der zweite aus der seiner Gefangenen, Miranda Grey. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Leser, tiefer in die Psychologie der Charaktere einzutauchen und die Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Fowles verwendet eine reiche und bildhafte Sprache, die sein Werk ausdrucksstark und einprägsam macht. Der Autor erforscht Themen wie Freiheit, Liebe, Kunst sowie die Beziehungen zwischen Entführer und Opfer. Besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung der Charaktere und die Veränderungen in ihren Beziehungen im Laufe der Geschichte gelegt.
Interessante Fakten
- Das Buch erzählt die Geschichte aus der Sicht zweier Charaktere: des Entführers und seines Opfers, was dem Leser ermöglicht, die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven zu sehen.
- Der Hauptcharakter, Frederick Clegg, arbeitet als Angestellter und sammelt Schmetterlinge, was sein Streben symbolisiert, Schönheit zu kontrollieren und zu besitzen.
- Frederick gewinnt eine große Summe Geld in der Lotterie, was ihm ermöglicht, seinen Plan zur Entführung von Miranda Grey umzusetzen.
- Miranda Grey, eine Studentin an einer Kunsthochschule, wird zum Objekt von Fredericks Besessenheit, und er hält sie im Keller seines Hauses gefangen.
- Das Buch erforscht Themen wie Macht, Kontrolle, Einsamkeit und moralischen Verfall.
- Das Werk wurde 1965 in einen Film adaptiert, der positive Kritiken erhielt.
- Der Roman gilt als einer der ersten psychologischen Thriller und hatte einen bedeutenden Einfluss auf das Genre.
- Fowles verwendet Mirandas Tagebucheinträge, um ihre innere Welt und ihren Widerstand gegen die Situation, in der sie sich befindet, zu zeigen.
Buchrezension
«Der Sammler» von John Fowles ist ein fesselnder psychologischer Thriller, der die dunklen Tiefen der menschlichen Psyche erforscht. Kritiker loben Fowles' Geschick in der Schaffung einer spannungsgeladenen Atmosphäre und eines detaillierten Charakterporträts. Das zentrale Thema des Buches – Besessenheit und Macht – wird durch die komplexen Beziehungen zwischen Entführer und Opfer enthüllt. Fowles nutzt geschickt die doppelte Erzählperspektive, um dem Leser ein tieferes Verständnis für die Motive und die innere Welt jedes Charakters zu ermöglichen. Viele Rezensenten betonen, dass «Der Sammler» nicht nur eine Geschichte über ein Verbrechen ist, sondern auch eine tiefgehende Untersuchung der Natur des Bösen und moralischer Dilemmata. Das Buch hinterlässt einen starken Eindruck und regt zum Nachdenken über die Grenzen menschlicher Freiheit und Moral an.
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